Fendel -Art- shyrdil
      Fendel   -Art-                 shyrdil   

Wie es Euch gefällt - Sehr große und sehr kleine Bilder 

Rathaus Fronhausen - Eröffnung 09.07. - 17.10.2025

 

 

Aus Anlass der Ausstellung 2025 im Rathaus Fronhausen habe ich Gedichte zu fast allen Bildern verfasst, die ich hier und in einer kleinen Broschüre vorstellen möchte, die bei mir zu beziehen ist.

Maler - Gedichte

Geschichten der Bilder von

Johannes Fendel

Fünf - sieben - fünf - sieben - fünf:

 In Form der Tangkas

 

Herausgegeben

Von mir selbst und auch gedruckt.

Dass es Euch gefällt,

Das ist mein großer Wunsch, doch

Verlang’ ich es nicht.

 

Willst mehr erfahren

Oder mit mir plaudern, gerne.

Ich red’ ungedichtet,

Wie jeder andere auch,

Verspreche ich Dir.

 

Den Spass erlaub’ ich

Mir doch hier, die Silbenzahl

In nur fünf Zeilen

Zu ordnen nach Japans Art.

Johannes Fendel

Reihe "Herzflimmern" 70x50cm, Öl auf Leinwand, 2013, mehr Info hier 

 

 

Wie es dazu kam

Und wie es weiterging und 

wohin es führte,

 

Davon erzählt dies Schreiben.

Glauben müsst Ihr’s selbst.

 

Reihe "Titanic", 50x70cm, Öl auf Leinwand, 2012

Es war einmal… Nein!

Natürlich beginnt so nicht

Die Bild - Geschichte.

 

Immer und ewig nur: Jetzt-

Lautet die Kunde

Und doch: Malerei

Ist ja die Spur einer Tat,

Die einer tat: Ich.

 

Wer ist Ich, sagt Ich zu sich,

Schaut durch dies Auge?

Wer lenkte die Hand,

Die dieses kritzelte und:

Wer dies liest, ist wer?

 

Der göttliche Funke, hier

Lässt er uns Eins sein.

Als ich und du kam

Der Eine ins Spiel, das er

Erfand und kannte -

 

Von Anfang an, Sich vor Sich

Aber versteckte.

Ja und jetzt kommst du

Und meldest laut: ich hab’ dich!

Doch Du, Ich und Er,

 

Wir sind die selben, wisse!

Erwachen sei so.

"Ufersück", 100x70cm, Öl auf Leinwand, 2012

An diesem Ufer

Will ich sitzen und Deiner

Stimme lauschen, die

 

Über die Wellen gleitet.

Höre niemals auf!

Reihe "Wesentliches" 40x50cm Öl auf Leinwand 2012-2025

Mehrere Tage

Kam das Reh ans Gartentor

Der Frau, die’s pflegte.

 

Dann kam die Jagd. Nicht schießen!

Stand auf dem Foto.

Schon längst gestorben

Ist dies Tier. Mal es lebend,

Denn meine Liebe

 

Ist geblieben, als wäre

Es lebendig noch!

Ja, dann kam die Wutz

Und wollte auch gemalt sein.

Ich bin dein Diener,

 

Sagte ich und nach wenig

Strichen war es gut.

 

Da, des Katers Platz:

Wo Menschen meditieren,

Wollt er schlicht sitzen.

 

Meisterlich, ohne Fragen

Liess er sich knipsen.

 

Du Baum im Winter!

Ach nein, der Maler war es:

Vergessen hat er

 

Die Blätter und ließ dich ganz

Ohne Kleid da steh’n.

"Tor zur Anderswelt", 100x70cm, Öl auf Leinwand, 2013

Tor zur Anderswelt

Heisst dieses Bild, errate

Wohin es führt. Komm!

 

Hindurch geht der Weg - und auch:

Anderswelt ist Hier.

Reihe "Zwischenraum - Bilder vom Übergang", 50x50cm, Öl auf Leinwand, 2018

Versteh’s, wer will, ja,

das Große ist geschehen,

Auch ohne dass ich

 

Mich erinnern kann, wohin

Die Reise geh’n soll.

Im Meer der Träume,

Da haben wir gebadet,

Tun es noch immer.

 

Wo willst Du hin mich bringen

Nach diesem Tage?

Augen zu und durch!

Schmerzen niemals gekannter

Und doch geahnter

 

Weise, dann Stille

Und ein leises Licht.

Komm mit, wir gehen 

Spielen, wie wir es oftmals

Taten! Du willst nicht?

 

Glaube mir: Schön wird’s bis in

Alle Ewigkeit.

Nein, nein, nein, Betrug

Ist dies, da werde ich mIch

Beschweren, klagen,

 

Wegen größten Ungemachs -

An höchster Stelle!

Allein, ich bin’s nicht,

Der ging, und auch nicht, der blieb.

Fortan begleiten

 

Soll mich hier Dein stiller Trost,

Der niemals endet.

 

Was mir übrig bleibt,

Ist nicht die Hülle. Innen

Wohnt ein andrer Gast.

 

Ich hör’ ihn singen. Du auch?

Ewiger Atem.

Ist’s Tod oder Schlaf?

Ich wache an Deinem Bett,

Bis DU es selbst weißt

 

In dem Augenblick Deines

Großen Erwachens.

"Tiefe" 2018, Öl auf Leinwand, 200x240cm, Leihgabe Fa. Finger, Fronhausen,

frei nach der alten Göttersage von Hades, Demeter, Persephoné und Zeus

 

Esels Schrei I-A

Heißt uns Menschen: im Auftrag.

So entstand dies Bild,

Das uns in Tiefen führt, da

Hades ruft: bleib steh’n!

 

Geheim dieser Ort,

Betritt von Zeit zu Zeit nur

Ein lichtes Wesen,

Denn nicht allein kann der Herr

Der Unterwelt sein.

 

Er braucht die Muse.

Verdorrt waren die Felder

Als er sie raubte.

Verhandelt wurde über

Sommer und Winter.

 

Entsteh’n und Vergeh’n -

Zerstör’ mir nicht die Täuschung,

Dass alles Blühen

Nur aus sich geschieht und aus

Rottendem nicht auch!

"Höhe", 2025, Öl auf Leinwand, 200x240cm

Selbsterkenntniswanderer

 

Sofort waren’s zwei -

Es riefen viele Farben,

Doch fehlte der Ruf.

Es währte sieben Jahre

Des öden Harrens.

 

Dann kam Rotkehlchen

Ins Leben und in das Werk,

Gesellte dazu

Sich die Küstenseeschwalbe

Aus großer Höhe.

 

Du Mensch: Wohin geht’s?

Ohne alle Verkleidung

Hinter die Bühne:

Ich bin dieses, ich bin das -

Alles verschwunden!

 

Des Vogels Zwitschern,

Sein edler Flug, geboren

Aus des Eies Hülle:

Wie groß muss die Verwandlung

Für Unsereins sein?

Mein großer Dank gilt:

Allererst Boginja, die

Offenen Herzens

Alle Schritte mittat, die

Ich zögerlich ging.

 

Fredrik Vahle war

Der Anstifter zu dieser

Schreiberei, die den

Bildern das Laufen lehrte.

Schönen Dank dafür.

 

Helena malte

Ein Rotkehlchen und holte

Damit ein Motiv

Ins Haus, das purzelte Auf

Die große Leinwand.

 

Dann noch Achim Batz,

Der hatte nicht viel mühe,

Zu überreden mich

Zu dieser Bilderschau, ihm

Gilt mein hoher Dank.

 

Allen Leihgebern

Der Gemälde, groß und klein,

Zwar von mir gemalt,

Jedoch neu beheimatet,

Den herzlichsten Dank.